Eröffnungssonntag, 09.06.2024, 15:00 Uhr mit kollektiver Performance um 15:00 Uhr
Ort: Lichthaus Arnsberg, Hof des Klosters Wedinghausen
Ausstellungsdauer: 09.06. - 30.06.2024
Öffnungszeiten: Do. - Fr. 17:00 – 19:00 Uhr, So. 15:00 – 19:00 Uhr,
Performances jeweils sonntags um 15:00 Uhr
Für die Teilnahme an der partizipatorischen Performance, bitte vorher anmelden bei kontakt@kunstverein-arnsberg.de (Teilnehmerbeschränkung pro Performance 20 Personen)
Zwischen Himmel und Untergrund steht das Wasser immer in einer bewegten Beziehung zum Stein.
Dies gilt auch für die renaturierte Ruhr die auf Grund des Landschaftsschutzes zur Zeit nicht betreten werden soll.
Wir lernen den Weg des wandernden Flusses kennen. Porenreicher Kalkstein, der das Wasser unterirdisch führt, um an anderer Stelle wieder an die Oberfläche zu treten.
Kieselsteine, die mit dem Wasser wandern und die Landschaft neu gestalten.
Die Hand des Bauern, der den Fluss von seinem Ackerland wegleitet, die Hand des Industriellen, der den Fluss in geraden Kanälen zähmt und die Hand der Stadt die ihn hundert Jahre später wieder wild werden lässt.
Im Juni dieses Jahres besteht einen Monat lang die Möglichkeit sich im Hof des Klosters Wedinghausen zu versammeln, um sich auf einen Prozess der Rücknaturisierung des Körpers einzulassen. Indem wir der Leere in uns lauschen, empfangen wir ein Flüstern, um uns dem Wirken des Flusses hinzugeben und uns so zu verlieren.
River Biographies hat die Form einer einstündigen Performance, in der ein Publikum von 20 Personen Verkörperungen der natürlichen Elemente aus Stein und Wasser erforscht, um gemeinsam einen Fluss zu bilden. Sie bewegt sich irgendwo zwischen Performance und einem Raum für Heilung und Wiederherstellung.
Als fortlaufendes Projekt ist River Biographies eine internationale Koproduktion und Zusammenarbeit zwischen Institutionen, die an Flüssen und Wasserwegen liegen, darunter das Southbank Center (Themse), das Chronus Art Center (Huangpu River), die Liljevalchs Konsthall (Stockholm River) und Istanbul Modern (Bosporus).
So wie die globalen Wasserkreisläufe die Flüsse der Welt miteinander verbinden, wird das Kunstwerk für jedes neue Gewässer in Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort neu geschaffen (hier mit der Erforschung und Anpassung des Projekts an die Ruhr), trägt aber die Erinnerungen und das Wissen der vorherigen Orte in sich, die in der Choreografie des Kunstwerks bewahrt werden.
Obwohl es sich um ein Live-Kunstwerk handelt, wird es auch als fortlaufende Klanginstallation mit partizipatorischen Performances jeden Sonntag um 15:00 Uhr gezeigt.
Lundahl & Seitl leben und arbeiten in Stockholm. Ihre immersiven Projekte interpretieren das Medium der Ausstellung als zwischenmenschliche Prozesse über Choreographie, Materie und Zeit neu. Sie wurden auf der ganzen Welt präsentiert, insbesondere in der Royal Academy of Art (UK), im Gropius-Bau (DE) und im Accelerator Stockholm (SW), im Chronus Art Centre (CN), auf der 8. Momentum Biennale für nordische zeitgenössische Kunst (NO), im Centre Pompidou Metz (FR), auf der 3. Kochi Muziris Biennale (IN) und mit dem Auftragswerk "Echoes of Alternative Histories" im Staatstheater Kassel während der Documenta Fifteen. http://www.lundahl-seitl.com
Text: Pauline Doutreluingne
Gefördert von Stiftung Kunstfonds Bonn und Stadt Arnsberg.
Ein Projektraum des Kulturbüros der Stadt Arnsberg in Kooperation mit dem Kunstverein Arnsberg e.V. im Rahmen des Kultursommers Arnsberg 2024.