Im Symposium SUMPFGEBIETE FÜR DIE ZUKUNFT sprechen sowohl Ökologen, Geologen, Studierende und Künstler:innen, die sich mit dieser Thematik der Zukunft und Vergangenheit von Sumpfgebieten auseinandersetzten.
Ausgangspunkt ist die Frage, wie Künstler:innen das Sumpfgebiet als poetisches, soziales und ökologisches Potential und als hybriden Raum erkunden.
Im übertragenen Sinne verkörpert der Sumpf auch zweifelhafte, unkontrollierbare Zustände, die nach Hinterfragung und Klärung verlangen. Das Konzept des Sumpfes wurde jahrhundertelang als Umgang mit dem Unheimlichen, dem Unbekannten, dem Ungewissen und dem Instabilen verteufelt.
Ein interessantes lokales Projekt, das Sümpfe als räumliche und ökologische Strategie für die biologische Vielfalt und die Regeneration von Waldökosystemen erforscht, ist das SCHWAMMWALD, das von lokalen Experten vorgestellt wird.
Ein Sumpf ist ein reichhaltiges Ökosystem, in dem viele Mikroorganismen gedeihen. Es ist wahrscheinlich, dass alles Leben auf der Erde in einer sumpfartigen Umgebung entstanden ist. Unser Darm, dessen wichtige Rolle für unser Immunsystem in den letzten Jahren erforscht wurde, beherbergt ein reiches Ökosystem von Mikroorganismen, die für die Erhaltung unserer Gesundheit unerlässlich sind. Kurz gesagt, ein Sumpf gebiert Großartiges.
Das Projekt VERSUMPFUNG (2024-2025) hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Prinzip des Moores und Vernässung als ökologische Strategie ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Dabei geht es nicht nur um die tatsächliche Landschaft in ihrer physischen Präsenz, sondern auch um die Landschaft als mentales Bild oder Muster. VERSUMPFUNG ist als aktives Konzept zu verstehen. Seine inhärente Fluidität bringt neue und alte indigene Denkweisen zusammen. Es erfordert einen Paradigmenwechsel. Schließlich diskutieren wir, was es bedeutet, Ausstellungen und künstlerische Arbeiten in nassen Räumen (auf, im und unter Wasser) zu machen. Neue Paradigmen in der Ausstellungspraxis, wie der Übergang von "trockenen" zu "nassen" Ausstellungsräumen, sowie die Entwicklung zu zukunftsorientierten virtuellen und erweiterten Räumen werden erprobt und diskutiert
ÜBERBLICK ÜBER DAS PROGRAMM
11:30 Uhr - Einführung Prof. Pauline Doutreluingne: VERSUMPFUNG als Raumstrategie
12:00 - 13:00 Uhr - Patricia Dominguez (Chile): Künstlerpräsentation (EN)
13:00 - 14:00 Uhr - Elise Eeraerts (BE) & Roberto Aparicio Ronda (ES): Künstlerpräsentation (EN)
14:00 - 15:00 Uhr - Dipl. Geograf Ulrich Cordes: Vortrag über Moore (DE) - 20 min
- Volker Karthaus (Wasserverband Obere Lippe): Das Projekt Schwammwald im
Arnsberger Wald (DE) - 20 min
15:00 Uhr - Performances MA Raumstrategien - Kunsthochschule Weißensee
+ Arbeiten im öffentlichen Raum - Performance Augmented-Reality-Arbeiten
16:00 Uhr Vlado Velkov - Künstler, Kurator und Initiator von Augmented Studies und
Wasserkunstverein e.V. (DE/EN) - 30 min
anschließend offene Diskussion mit Pauline Doutreluingne und Anwesenden
17:00 - 18:00 Uhr - Urbonas Studio (LT): ZOOM - Online-Präsentation - SWAMP Imagination Swamp school
Moderation: Pauline Doutreluingne
Das interdisziplinäre Symposium wird begleitet von einer kulinarischen Food Performance - Schwammbrote von Katrin Schwermer-Funke
Gefördert von der Stiftung Kunstfonds Bonn, der Stadt Arnsberg und von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“.
Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Der Kunstverein Arnsberg wird gefördert durch die Stadt Arnsberg, Veltins und Sparkasse Mitten im Sauerland.
Ausstellungsreihe VERSUMPFUNG:
09.06.-30.06.2024: LUNDAHL & SEITL - River Biographies
13.04.-08.06.2025: ADRIANO AMARAL - Vitals Vapors
27.06.-23.08.2025: PATRICIA DOMÍNGUEZ
28.06.-29.06.2025: WETLANDS FOR THE FUTURE
(Panel/Symposium/Activations)
12.09.-16.11.2025: ELISE EERAERTS & ROBERTO APARICIO RONDA
Foto: Kultur Arnsberg