Eröffnungssonntag: 13.04.2025
Ort: Lichthaus Arnsberg, Hof des Klosters Wedinghausen
Die Solo-Ausstellung VITALS VAPOR des brasilianischen Künstlers Adriano Amaral eröffnet im Rahmen des Jahresprogramms VERSUMPFUNG im Kunstverein Arnsberg.
Das von Pauline Doutreluingne kuratierte Programm untersucht, wie sich verändernde Ökologien in der aktuellen künstlerischen Praxis manifestieren, insbesondere an der Schnittstelle zwischen Wasser und Land, zwischen physischen und geistig ideologischen Landschaften.
Die Ausstellung ermöglicht Öffnungen hin zu einem Verständnis des Menschen als Teil eines komplexen Ökosystems, dessen Definition im Klimawandel sich rasant ändert.
Im Lichthaus Arnsberg, unweit vom Kunstverein, ist die Installation Mar de Fé (2020) zu sehen.
Sie besteht aus einem oktogonalen Aluminium-Tank, Dampf, Wasser, verschiedenen Samen, Silikon, Torf sowie Aluminiumabgüssen von Fischen.
Der Boden besteht aus modularen Solarpaneelen. Durch den Einfluss von Sonnenlicht sind auf der dunklen Oberfläche im Laufe der Zeit subtile violette und grüne Flecken entstanden.
Diese künstliche Landschaft vermittelt ein Gefühl für Zeit und transformative Energie durch technologische Geräte, die uns im täglichen Leben begleiten.
Amaral lässt auf dieser Plattform organische und industrielle Dinge miteinander interagieren.
Die gepresste Torferde trocknet und schrumpft langsam, während sich auf der Oberfläche Schimmelpilze bilden, die den Nebel aus den Luftbefeuchtern aufnehmen.
Das Achteck ist seit der Antike in vielen Kulturen ein wiederkehrendes architektonisches und ornamentales Motiv.
Seine Symbolik steht im Zusammenhang mit der Integration der materiellen und der geistigen Welt durch die Harmonie zwischen dem Quadrat, das die Erde symbolisiert, und dem Kreis, der den Himmel, die göttliche Dimension darstellt.
Eine über dem oktogonalen Becken hängende Skulptur wurde aus zahlreichen Fischfossilien und Aluminium hergestellt und erinnert an das Buch Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel García Márquez-, in dem ein Mann begann, Fische zu gießen und zu schmelzen, in einem zyklischen Bestreben von der Materie zur Form und wieder zur Materie. Durch die Verwendung religiöser Ikonographie - Kruzifixe und Fische - sowie symbolische geometrische Formen - Achteck und Dreieck - schafft Amaral eine symmetrische Komposition entgegengesetzter Kräfte.
Die Ausstellung VITALS VAPORS hinterfragt, inwiefern es uns heute möglich ist, aus starren Denkmustern auszusteigen und zu versuchen, die Umwelt, die uns umgibt, in ihrer Transformation zu verstehen.
ADRIANO AMARAL lebt in Brasilien. Er erwarb einen MFA in Bildhauerei am Royal College of Art, London, bevor er 2016 einen Aufenthalt bei De Ateliers, Amsterdam, antrat.
Er hatte Einzelausstellungen bei u.a. Galerie Fons Welters, Amsterdam (NL), Witte de With Center for Contemporary Art, Rotterdam (NL), Rodeo Gallery, London (UK), GRIMM Gallery, New York (US) und Bielefelder Kunstverein, Bielefeld (DE), und nahm teil an zahlreiche Gruppenausstellungen wie in Museum of Modern Art of São Paulo (2024), Kunsthalle Recklinghausen (2024) und Mudam, Luxembourg, LU (2020).
Gefördert von der Stiftung Kunstfonds Bonn, der Stadt Arnsberg und von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Der Kunstverein Arnsberg wird gefördert durch die Stadt Arnsberg, Veltins und Sparkasse Mitten im Sauerland.
Für weitere Informationen und Pressematerial wenden sie sich bitte an: carolauehlken@gmail.com
Foto: Mar de Fe (2020), solar panels, peat compost, stainless steel tank, water, humidifiers, aluminium pots, silicone, seeds, aluminium casts of fish, Witte de With Center for Contemporary Art, Rotterdam (NL).
Pressetermin: Do., 10.04.2025, 11:00 Uhr
Ausstellungsort: Kunstverein Arnsberg und Lichthaus Arnsberg