Joeressen + Kessner
dialogus miraculorum
11.01.2009 – 18.02.2010

Joeressen + Kessner

dialogus miraculorum

dialogus miraculorum ist eine mediale Installation, die für den Innenhof des Klosters Wedinghausen entwickelt wurde. In ihr verdichten sich vielfältige Ort-, Raum- und Zeitbezüge zu einem digitalen Kosmos, der zwar formal in Wedinghausen verortet ist, dessen Inhalt aber weit über den eigentlichen Klosterhof hinaus weist.

dialogus miraculorum wandelt den Innenhof des Klosters Wedinghausen in ein digitales Skriptorium. (Makro-) Fotographien aus dem Großraum Arnsberg ersetzen Galläpfel, Gold, Silber und Purpur. Statt Pergament wird der Innenhof des Klosters zur Projektionsfläche - geschrieben wird der digitale Kodex mit Licht.

Eine eigene, zusätzliche, mehr als atmosphärische Komponente erhält dialogus miraculorum durch die Verwendung von Klang: Ein im Brunnen in der Mitte des Hofes positionierter Lautsprecher strahlt ein Gemisch von Sprachlauten synchron zur Bilderzeugung ab. So entsteht eine eindringliche transmediale Durchdringung ganz eigener Art. dialogus miraculorum ist aber nicht nur Illumination im mehrfachen Sinn. Die Entwicklung zur diaphanen Wand (Jantzen), zum diaphanen Raum, der durch das Glashaus von Kalhöfer-Korschildgen Architekten beschritten wurde, wird durch dialogus miraculorum weiterentwickelt: Der Weg von 'Stein und Raum' über 'Licht und Glas' wird durch 'Licht und Bewegung' konsequent in Richtung eines vieldimensionalen, dynamischen Raums, der Durchdringung von Raum und Zeit, fortgeführt.