Die Künstlerin Ulrike Mohr präsentiert in ihrer Einzelausstellung im Lichthaus Arnsberg eine neue ortsspezifische Installation, welche sich mit gedanklichen Linien und deren Kondensstreifen beschäftigt.
In ihrer Recherche zur Ausstellung hat Ulrike Mohr erkundet, dass das Lichthaus Arnsberg in seiner Entwicklung als eine Einheit aus zwei gleichsam bedeutenden architektonischen Teilen konzipiert wurde: Glaspavillon und Gartenlandschaft (Grünhaus). Während der Pavillon später als Lichthaus Arnsberg bekannt wurde, ist das Grünhaus in seinem Schatten geblieben. Mit dieser Ausstellung sucht Mohr nicht das ursprüngliche Gleichgewicht zwischen Architektur und Natur, sondern baut die Ausstellungssituation radikal um, indem sie die Ausstellung ausschließlich im Gartenteil des Lichthauses realisiert.
Natur ist ein zentrales Thema in Mohrs künstlerischer Arbeit, die sich unterschiedlichen Aspekten unserer Wahrnehmung und unseres Umgangs mit ihr widmet. Ob Elemente oder Gesetze der Natur, Mohr ist stets bereit, sie künstlerisch zu hinterfragen. Aus diesem erweiterten Handlungsfeld gewinnt sie eine reiche Palette, die neue Experimente, formale und ökologische Recherchen ermöglicht.
So bildet diese Ausstellung, als Homage an Walter de Maria, einen Luftkilometer ab. Hin und her strecken sich 1.000 Meter Seil in einer Art von Moiré durch den Himmel am Lichthaus. Mal geblendet von der Sonne, mal in Bewegung gebracht durch den Wind, ist die Ausstellung „Balancing Act“ (Seiltanz) zugleich eine Einladung, den Außenraum neu zu erkunden. Die komplexe Komposition verknotet Architektur, Natur und künstlerische Arbeit organisch miteinander. Seile werden zu gedanklichen Linien und poetischen Zeilen und schaffen eine räumliche Zeichnung im Außenraum, die sich mit dem Gang des Frühlings stets verändern wird.
Ulrike Mohr wurde 1970 geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Freie Kunst / Bildhauerei an der Weißensee Kunsthochschule Berlin, wo sie jetzt auch unterrichtet. Ihre Arbeiten wurden bereits in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt, u.a. Heidelberger Kunstverein (2014), The Nordic Biennial Momentum (2011) und der Berlin Biennale (2008). Ihre historische Arbeit „Betula Pendula“ ist in den Bürgergärten Arnsberg seit 2012 permanent zu sehen.
Eine Ausstellung des Kulturbüros der Stadt Arnsberg in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Arnsberg.
Ein besonderer Dank an die Firma 3KER RAS GROUP, René Bötel und Alex Gaidies, und der Liros GmbH.